Die Wechseljahre sind für viele Frauen eine Zeit der Umstellung – körperlich wie emotional. Hitzewallungen, Schlafprobleme, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme können den Alltag spürbar beeinflussen. Die gute Nachricht: Ayurveda, die über 5.000 Jahre alte indische Heilkunst, bietet sanfte und ganzheitliche Ansätze, um diese Lebensphase mit mehr Balance und Wohlgefühl zu durchleben. Ayurveda und Wechseljahre bieten mehr Möglichkeiten für Wohlbefinden als man erwarten würde.
Inhaltsverzeichnis
Kann Ayurveda in den Wechseljahren helfen?
Ja – Ayurveda kann Frauen in der Menopause auf vielfältige Weise unterstützen. Während der hormonellen Umstellung dominieren oft Vata- und Pitta-Störungen, die zu typischen Symptomen wie Gelenkschmerzen, innerer Unruhe oder Hitzewallungen führen. Ayurveda betrachtet den Körper als Zusammenspiel der drei Doshas (Konstitutionen) – Vata, Pitta und Kapha – und setzt gezielt an, um Ungleichgewichte wieder ins Lot zu bringen. Dabei helfen nicht nur Pflanzenstoffe, sondern auch Ernährung, Tagesroutinen und Achtsamkeit lindern die Beschwerden.
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Ashwagandha und Weihrauch (Boswellia) gegen Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
Viele Frauen klagen während der Wechseljahre über schmerzende oder steife Gelenke. Ayurveda sieht hier meist eine Vata-Störung – das Dosha, das für Bewegung, aber auch Trockenheit und Kälte steht. Besonders wirkungsvoll: Ashwagandha, eine beruhigende, stärkende Wurzel, die als natürliches Adaptogen bekannt ist. In Kombination mit Boswellia (Weihrauch) entfaltet sie eine entzündungshemmende Wirkung, die bei Gelenkbeschwerden spürbare Linderung bringen kann.
Anwendung: Täglich 1–2 Kapseln mit warmem Wasser einnehmen oder als Teil eines ayurvedischen Präparats (z. B. Yogaraj Guggulu). Auch äußerliche Ölanwendungen (z.B. Massagen) mit Mahanarayan-Öl sind empfehlenswert.
Amla und Brahmi gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren
Hitzewallungen sind ein klassisches Zeichen für eine Pitta-Störung – das Feuerprinzip. Hier setzt Ayurveda auf kühlende Kräuter wie Amla (indische Stachelbeere) und Brahmi. Amla ist reich an Vitamin C, stärkt das Immunsystem und reduziert überschüssige Hitze im Körper. Brahmi wirkt zusätzlich beruhigend auf den Geist und hilft gegen Nervosität oder nächtliches Aufwachen durch Hitzewallungen zu lindern.
Tipp: Amla als Pulver oder Saft morgens auf nüchternen Magen, Brahmi als Tee oder in Kapselform vor dem Schlafengehen.

Ayurveda bei Haarausfall in den Wechseljahren
Auch Haarausfall ist in der Menopause keine Seltenheit – meist eine Folge von Vata- oder Pitta-Ungleichgewichten. Ayurveda empfiehlt hier Bhringaraj, auch bekannt als das „Königskraut für die Haare“. Es nährt die Haarwurzeln, kühlt den Kopf und fördert das Haarwachstum. Kombiniert mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Kopfölmassage mit Bhringaraj-Öl kann sich das Haarbild deutlich verbessern.
Abnehmen mit Ayurveda in den Wechseljahren
Viele Frauen nehmen während der Menopause an Bauch und Hüften zu. Ayurveda sieht die Ursache häufig in einem stagnierenden Kapha-Dosha. Abnehmen bedeutet im Ayurveda nicht Verzicht, sondern die Wiederbelebung des Verdauungsfeuers (Agni). Leichte, warme Mahlzeiten mit passenden Gewürzen, regelmäßige Bewegung und Triphala – ein traditioneller Kräuter-Mix aus drei Früchten – können den Stoffwechsel anregen.
Tipp: Vor dem Schlafengehen 1 TL Triphala in warmem Wasser unterstützt sanft die Verdauung und fördert die Entgiftung.
Wirkung von Shatavari bei Gewichtszunahme in den Wechseljahren
Shatavari, ein bewährtes Frauenkraut im Ayurveda, wirkt hormonell ausgleichend und tonisierend. Es kann helfen, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und Heißhungerattacken zu regulieren – alles Faktoren, die zur Gewichtszunahme beitragen können. Zudem stärkt Shatavari das Gewebe (Ojas) und fördert eine gesunde Fettverteilung.
Anwendung: 1 TL Shatavari-Pulver in warme Mandelmilch am Abend, der Zeit des Loslassens, trinken. Ideal um mit dem Geist zur Ruhe zu kommen und zur Hormonregulation.
Die Drei Doshas, ihre Beschwerden und das passende Kraut
Vata
- Typische Beschwerden: Gelenkschmerzen, Schlafstörungen, Nervosität, trockene Haut
- Passende Kräuter: Ashwagandha, Bala, Süßholz, Ghee
- Wichtig: Wärme, regelmäßige Routinen, nährende Mahlzeiten
Pitta
- Typische Beschwerden: Hitzewallungen, Reizbarkeit, Hautprobleme, Nachtschweiß
- Passende Kräuter: Amla, Brahmi, Koriander, Shatavari
- Wichtig: Kühlende Ernährung, Ruhephasen, Stressreduktion
Kapha
- Typische Beschwerden: Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit, Wassereinlagerungen
- Passende Kräuter: Trikatu, Triphala, Ingwer, Kurkuma
- Wichtig: Bewegung, Leichtigkeit, aktivierende Kräuter und Gewürze
Ayurvedische Mittel für die Wechseljahre in den Alltag integrieren: 4 einfache Möglichkeiten im Überblick
Ayurveda Kräuter Wechseljahre
Die gezielte Einnahme von Kräutern wie Shatavari, Ashwagandha oder Amla lässt sich problemlos in den Alltag einbauen – als Pulver, Kapsel oder Tee. Wichtig: Qualität und individuelle Dosha-Bestimmung beachten um den Körper zu stärken in Zeiten des Wandels.
Ayurveda Kur in den Wechseljahren
Eine Panchakarma-Kur oder eine sanfte Reinigung zu Hause kann helfen, Altlasten loszulassen – auf körperlichen und psychischen Ebene. Viele Frauen in den Wechseljahren berichten nach einer Ayurveda-Kur von mehr Energie, besserem Schlaf und emotionaler Stabilität.
Wechseljahre Ayurveda Tee
Ein einfacher, aber effektiver Weg: ayurvedische Tees mit Zutaten wie Fenchel, Koriander, Süßholz oder Tulsi. Sie wirken je nach Zusammensetzung kühlend, beruhigend oder entgiftend – ideal im Zusammenhang mit dem Thema Wechseljahre.

Ayurveda-Rezepte Wechseljahre
Auch die Küche kann ayurvedisch sein: warme Frühstücksbreie mit Ghee und Gewürzen, Mungbohnensuppe zur Entlastung, goldene Milch mit Kurkuma und Shatavari am Abend. Die Ernährung ist im Ayurveda das erste Heilmittel.
Häufig gestellte Fragen zu den Möglichkeiten von Ayurveda in den Wechseljahren
Welches Ayurveda ist am besten für die Wechseljahre geeignet?
Eine individuelle Dosha-Bestimmung ist entscheidend. In der Regel dominiert Vata in den Wechseljahren, aber auch Pitta- oder Kapha-Beschwerden können auftreten. Die Kombination aus typgerechter Ernährung, Heilpflanzen und Lebensstil-Anpassung ist der Schlüssel.
Welches ist das beste pflanzliche Mittel in den Wechseljahren?
Shatavari gilt als das wichtigste Frauenkraut im Ayurveda. Es wirkt hormonregulierend, kühlend und stärkend. In Kombination mit Ashwagandha oder Amla entfaltet es eine ganzheitliche Wirkung auf Körper und Geist.
Was soll man in den Wechseljahren nach Ayurveda nicht essen?
Vermeide zu kalte, trockene oder stark verarbeitete Nahrungsmittel. Auch übermäßiger Koffein-, Zucker- und Fleischkonsum kann die Doshas stören. Stattdessen: frisch gekocht, warm, leicht gewürzt – und typgerecht!
Hilft dir Ayurveda auch bei Schlafstörungen?
Ja – besonders bei Vata-Störungen, die sich oft durch Einschlaf- oder Durchschlafprobleme äußern. Abends warme Milch mit Ashwagandha, eine entspannende Ölmassage und Meditation sind klassische ayurvedische Schlafhelfer. Ashwagandha ein Adaptogen, hilft in der Menopause häufig körperliche und emotionale Stabilität zu fördern.
Fazit:
Die Wechseljahre müssen keine Phase des Verzichts oder Unwohlseins sein. Mit Ayurveda lässt sich diese Zeit als ein natürlicher Übergang gestalten – mit Achtsamkeit, Selbstfürsorge und der Kraft der Natur. Ob Kräuter, Rituale oder Ernährung: Die älteste Heilkunst der Welt bietet alltagstaugliche Lösungen für moderne Frauen. Symptome wie Hitzewallungen, Libido Verlust in den Wechseljahren, hormonelle Schwankungen und sogar Osteoporose können mit der ayurvedischen Medizin angegangen werden. Unsere Tipps helfen auch diese Phase harmonisch zu gestalten, Beschwerden zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.